Der Wert von Schätzungen

Nachdem ich Der Umgang mit Schätzungen ursprünglich auf LinkedIn veröffentlicht hatte, gab es interessante Kommentare und Diskussionen - Wie hier im Forum auch.

Nach der LI-Diskussion habe ich einen Zusatzbeitrag geschrieben. Dieser dreht sich darum, dass Schätzungen immer falsch sind. Sie sind unscharfe Daten. Mit unscharfen Daten kann ich Indikationen abgeben, aber keine Sicherheit verkaufen.

Wozu also schätzen in einem agilen Umfeld? Wer braucht diese Schätzung?

:gift: Die volle Version findest Du auf Der Wert von Schätzungen | Marco Spörl - Freiberuflicher Teamcoach

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Natürlich werden Schätzungen benötigt - wie Marco geschrieben hat, muss ich ja ganz am Anfang wissen, ob ich das Projekt oder das Feature überhaupt umsetzen will oder z.B. stattdessen ein günstigeres. Die von euch beschriebenen Probleme sind allerdings tatsächlich gegeben und entstehen aus verschiedenen Gründen:

  • Schätzungen weichen oft nicht nur um ein paar Prozente, sondern um Faktoren ab. Warum das so ist und eine Methode, das in den Griff zu bekommen, haben wir vor einigen Jahren einmal für das ObjektSpektrum aufgeschrieben. (Nach dem Umbau des Verlages scheint die Downloadseite gerade zu holpern, man findet es aber auch hier: Vorab schätzen trotz Scrum?! Gegensätze, die keine sind.)
  • Das Management sollte selbst Erfahrung in Softwareprojekten haben. Das ist leider nicht immer der Fall und bei Kunden aus anderen Branchen kann man das naturgemäß auch nicht voraussetzen. Daher ist die Kommunikation von Schätzungen ein eigenes Thema (Übrigens auch wie man als “Management” nach Schätzungen fragt und wie man die Antworten richtig interpretiert).
  • Die meisten Probleme entstehen bereits bevor das Projekt begonnen hat durch PowerPoint-Optimismus. Ein Produktmanager möchte das Budget für “sein” Projekt frei eisen und der Vorstand möchte grüne Haken in der Aufsichtsratssitzung zeigen - wie es in drei Jahren aussieht, tritt dabei allzu schnell in den Hintergrund. Daher sind viele Business-Cases mit rosaroter Brille erstellt. Der Stress für alle Beteiligten im laufenden Projekt, den Ihr beschrieben habt, ist dann vorprogrammiert.

Das Thema wäre sicherlich groß genug für eine eigene Veranstaltung. Falls es Interesse gibt, hätte ich noch einen Vortrag dazu, den ich gerne beitragen kann :slight_smile:

Hier nun noch der “offizielle” Link von SIGS zum Artikel: https://file.sigs-datacom.de//publications/download/OS_01_16_Gegensaetze-die-keine-sind.pdf

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