Diese Worte hören wir oft und ich stelle hiermit die Hypothese auf, dass wir sie v. a. im Arbeitsalltag zu austauschbar nutzen. Diese Begriffe hängen natürlich zusammen und trotzdem sind die feinen Unterschiede in der Wahrnehmung bei der Arbeit mit Menschen wichtig. Denn Worte machen Wahrheit (noch so ein Begriff).
Schauen wir uns zunächst eine Definition an: “Ein Fehler ist die Abweichung eines Zustands, Vorgangs oder Ergebnisses von einem Standard, den Regeln oder einem Ziel”. Oder auch anders ausgedrückt ist ein Fehler ein “Merkmalswert, der die vorgegebenen Forderungen nicht erfüllt”.
Unter diesen Voraussetzungen ist beispielsweise ein Vertipper ein Rechtschreibfehler. Es ist eine Abweichung von einem Rechtschreibstandard. In der Mathematik ist ein falsches Ergebnis ein Rechenfehler. Es ist eine Abweichung von einem erwarteten Ergebnis. Eine solche Abweichung sind auch Softwarefehler. War die Anforderung ein blauer Button und geliefert wird ein gelber, dann ist das ein Fehler. Der Button entspricht nicht dem vorgegebenen Ziel.
In allen Fällen ist das Ergebnis falsch und wir haben einen Fehler gemacht. Geprägt aus der Schule und von diversen Rechtschreibprüfungen bringe ich Fehler meist in Zusammenhang mit der Signalfarbe “rot”. Und rote Hinweise machen mich bis heute nervös und ich fühle mich schlecht dabei. Es fühlt sich nach drohender Strafe und Maßregelung an.
“Der Irrtum [dagegen] bezeichnet im engeren Sinne eine falsche Annahme oder Meinung […], wobei der Behauptende, Meinende oder Glaubende jeweils das Falsche für richtig hält. […] ein Irrtum [entsteht] unabsichtlich aus falschen Informationen oder Fehlschlüssen”.
So gesehen kann eine Erzählung über ein vergangenes Ereignis Irrtümer enthalten, da zeitliche Zusammenhänge durcheinander kamen. Bei einer Wegangabe kann sich eine Person geirrt haben, da sie den eigenen Standort oder eine Abbiegung verwechselt hat.
Auch in diesen Fällen ist das Ergebnis falsch. Passiert es mir persönlich, fühle ich mich durchaus noch schlecht. Allerdings bei Weitem nicht so stark und lange wie bei einem Fehler.
Und was dies alles mit Entscheidungen und Schätzungen zu tun hat, kannst Du auf Gut, schlecht, falsch, richtig, Fehler und Irrtum | Marco Spörl - Freiberuflicher Teamcoach weiterlesen.