Hallöchen zusammen!
Ich würde diese Woche nochmal weiter machen mit dem Thema “Widerstand” und Konflikt. Ich vermute, ihr begegnet diesen Herausforderungen in euren Teams ebenfalls.
Wir können viel an der Sprache unserer Teamkolleg*innen erkennen, wenn wir ein bisschen achtsam sind.
Sobald Menschen die Wörter “jemand”, “man”, “etwas”, “niemand”, “alles”, “keiner”, “es” häufig in Gebrauch haben, sollten wir etwas mehr aufpassen. Es sind eindeutige Anzeichen dafür, dass eine Person die Verantwortung abgibt und sich nicht als Teil der Situation/Geschichte sieht. Auch das ist ein Anzeichen von Widerstand.
Sätze wie: “es werden Köpfe rollen”, “Feindliche Übernahme” oder “Kollateralschaden”, die sog. Kriegssprache oder Wettbewerbssprache, zeigen eher eine Trennung denn eine Verbindung an.
Wie habt ihr das bisher erkannt? Was sind für euch geläufige Sätze, die euch eindeutig anzeigen, dass das Gegenüber die Verbindung löst und in Trennung und Widerstand geht?
Ich bin gespannt auf eure Ideen und Antworten!
Viele Grüße, Dani
“es werden Köpfe rollen”, “Feindliche Übernahme” oder “Kollateralschaden”
ich fühle mich grad so beobachtet, das ist nämlich genau meine Sprache
Oh, wie spannend! Dann ist das jetzt vielleicht der richtige Impuls, um sich das Thema mal anzusehen?
Hi Zusammen,
ich teile nicht die Ansicht, dass es bei den angeführten Beispielen zwangsläufig um Widerstand geht. Kann, muss aber nicht bzw gehört mehr dazu, als eine Kollegin oder Kollegen danach als WiderständlerIn einzustufen.
Die Frage ist, in welchem Kontext sie gesagt werden und was man damit beabsichtigt. Hier kann es viele Beweggründe geben.
Ich erlebe es immer wieder, dass wir nicht in der Lage sind, Dinge konkret zu beschreiben, sondern lieber Allgemeinsätze und Pauschalaussagen zu verwenden. Hier hilft erst mal nur, nachzufragen, was konkret damit gemeint ist bzw die Kollegin / den Kollegen zu bitten, den Sachverhalt und vielleicht auch das Gefühl zu beschreiben.
Widerstand ist ja nicht grundsätzlich verkehrt. Es geht darum, dass sowas auf den Tisch kommt und hier sind wir wieder beim Thema Psychological Safety, Offenheit und Transparent.
Widerstand wird mE in der Regel auch nicht öffentlich geäußert, sondern eher im Handeln und im Stillen, im kleineren Kollegenkreis. Wenn man davon erfährt, hilft nur ein Gespräch.
Und noch als Nachtrag als Auslöser für Widerstand: keine Kommunikation, unklare Kommunikation, fehlende Begründungen für Entscheidungen. Dh oft auch das Fehlen von Kommunikation.
Ich denke nicht,
ich bin ein alter Soldat und meine Kollegen wissen wie es gemeint ist auch auf die Gefahr hin das das jetzt falsch rüberkommt
viele dieser Aussagen muss man im geeigneten Kontext sehen und auch im Bezug auf die Person die dieses sagt.
Insofern sehe ich hier nicht nur den Topic Wiederstand und Konflikt sondern generell auch den Topic Kommunikation, da es auch Leute wie mich gibt die vielleicht eine etwas derbere Sprache an den Tag legen, ohne dies in irgendwelcher Form böse zu meinen.
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Verkehrt ist das nicht, in der Frage ging es um die Anzeichen und Aufmerksamkeit dafür zu schaffen. Wenn ich besser erkennen kann, auf welche Arten sich ein Widerstand bei einer Person zeigen kann, habe ich mehr Möglichkeiten, gut damit umzugehen.
Wenn ich mich durch meine Wortwahl rausnehme und nicht von mir selbst spreche sondern “man” oder ähnliches einsetze, dann zeige ich damit eine Distanz zu dem Thema, in dem es gerade ein bisschen konfliktet. Ich kann das sowohl bei mir erkennen, als auch bei meinen Mitmenschen, wenn es etwas hitzig wird. Ich hatte darauf in letzter Zeit mal etwas stärker geachtet.
Insofern konnte ich dem Beispiel aus der Psychologie sehr gut folgen und hab das mal hier in die Runde mitgebracht.
Spannend. Ich habe eine andere Haltung dazu, weil diese Art der Sprache natürlicherweise trennt - es gibt dabei für gewöhnlich “die” und “uns” - da ist erstmal keine gemeinsame Basis oder die Intention, gemeinsam etwas zu schaffen. Tendenziell ist es gegeneinander ausgerichtet. Daher wirken solche Sätze und fördern eher ein Gegeneinander, als ein Miteinander.
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Wir müssen uns ja nicht immer einig sein es geht ja schließlich um ein für alle tragbares Ergebnis mit dem alle leben können