Frage der Woche: Typische Probleme in agilen Teams?

Einen schönen Montagmorgen liebe Community,

wir starten die Woche mit einer neuen Frage. Diesmal geht es um Alltagsprobleme in agilen Teams.

Welche typischen Alltagsherausforderungen sind euch in Teams bereits begegnet?

Wie konntet ihr sie angehen und bewältigen?

Ich bin gespannt auf den Austausch mit euch.

Liebe Grüße, Tim

Das finde ich gerade eine erstaunlich… schwere Frage. Sie zielt ja nicht auf den Weg zum agilen Team, sondern auf die Alltagsprobleme in agilen Teams. Hm :thinking:

Ich steige mal mit diesem Gedanken ein: Ein typisches Problem ist es zu verhindern, wieder in alte Muster zurückzufallen. Was dagegen tun: Aufmerksam bleiben und immer wieder den Zustand inspizieren.

Ich tue mich wie @MarcoSpoerl schwer diese Frage zu beantworten.
Wieder in alte Muster verfallen - Zustimmung
Ich würde ergänzen, dass das Team oftmals die selbst gewählten Maßnahmen aus Retros nicht (konsequent) nachgeht und umsetzt. Als Scrum Master sehe ich mich hier in der Beobachter Rolle, aufpassen, wenn dies passiert, um dann den Finger leicht in die Wunde zu stecken und zu fragen, ob ein bestimmtes Verhalten nicht gegen die Maßnahme aus der Retro verstoßen würde.
Ähnlich kann es sich verhalten bei der Abnahme von Storys, hier habe ich es schon erlebt, dass ein Team sich versucht aus der eigenen DoD herauszuwinden :joy:

Für mich ist ein typisches Problem in “agilen” Teams, dass die Teammitglieder “nur” den agilen Prozessen folgen, also an diversen Meetings teilnehmen und durchaus auch beitragen.

Am Ende des Tages bekommen einige Teammitglieder aber diesen Mindset-Change nicht hin. Bei Retros gibt es keine Verbesserungspotentiale mehr, weil doch alle Außenstehenden und damit auch das Team an sich mit dem gelieferten zufrieden sind. Für mich ein typischer Fall von Doing Agile statt Being Agile.

Und selbst wenn das Team an sich diesen Mindset-Change hinbekommen hat und beispielsweise die Scrum-Werte lebt, dann ist da immer noch das Umfeld, zu dem das Team Abhängigkeiten hat.

Was nützt es einem noch so agilen Team beispielsweise, wenn es in einen von Managern bevorzugten Wasserfall-Prozess eingebunden ist und nicht gehört wird, Verbesserungen also unwahrscheinlich erscheinen und selbst Scrum Master oder Agile Coaches sich am Management die Zähne ausbeißen?

Ich könnte noch einiges hinzufügen… Aber vielleicht sollte ich das mal in einen Blogpost / LinkedIn-Artikel packen? Was meint ihr?

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Gerne Blogpost oder LinkedIn Artikel verfassen.
Mich würde es interessieren, welche Ideen du hast, um bei der von dir beschriebenen Erkenntnis den Weg von Doing Agile zu Being Agile hinzubekommen.

Wie sagt der Buttler im 90. Geburtstag (Dinner for one) immer als letzten Satz: Well, I’ll do my very best! Muss sehen, wie ich das zeitlich unterbringen kann. Ist aber auf der Contentliste!!

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So leicht ist es nun mal nicht mit dem “Mindset Change”. Ich übersetze das mit “Haltung”. Haltung liegt Verhalten zugrunde und das dauert eben zu ändern. Man sollte sich davor hüten, am Mindset von Menschen herumzumachen.
Meine Erfahrung ist, dass egal, wie seniorig ein Team ist, Selbstorganisation und Selbstverantwortung muss immer wieder neu erarbeitet werden. Die rein prozessuale Sicht auf agile Methoden und Frameworks herrscht vor.