Ein Product Owner hat’s nicht leicht. Besonders dann nicht, wenn er sich mit recht speziellen und fordernden Stakeholdern auseinandersetzen muss.
Aber niemand hat behauptet, dass Stakeholdermanagement einfach wäre.
Welchem Stereotyp begegnet ihr regelmäßig?
Wie sieht eurer Umgang mit Ihnen aus?
Kennt ihr noch andere Stereotypen? Welches Tier würdet ihr ihnen zuordnen, und warum?
Mir sind schon Hippos und Rhinos begegnet, beide waren ZDF Menschen, also sehr Zahlen getrieben.
Beim Hippo konnte ich also mit meinen Metriken und Argumenten, die auf Fakten und Zahlen basierten, relativ einfach argumentieren, warum bestimmte Teamentscheidungen kostspielig werden und das wollte er nicht und somit konnten wir ein Einmischen in den Sprint bzw. in das laufende Program Increment verhindern.
Beim Rhino musste ich etwas mehr Argumentieren, warum es nicht sinnvoll ist jetzt sofort an einem neuen und aus meiner Sicht unreifen Thema zu arbeiten. Schlussendlich konnten wir als Team das Thema reif kriegen, einen Tradeoff erreichen und somit eine Neu-Priorisierung der aktuell laufenden Themen umsetzen.
Die übrigen habe ich zum Glück noch nicht getroffen oder wahrgenommen. Gerade das Zebra wäre mir ein Dorn im Auge…
Spannend. Bei den ZDF-Menschen verläuft die Diskussion imho noch recht sachlich anhand der Daten, sprich Kosten/Nutzen.
Wenn aber ungemütlichere Stakeholder ins Spiel kommen, wird es anspruchsvoll. Weil eine rationale Begründung oft nicht funktioniert. Eben wie beim ZEbRA.
Worst Case ist dann eine Mischung der Charaktere. Also z. b. HiPPO & ZEbRA
Der WoLF ist auch ein Klassiker. Er wird weniger als Stakeholder, sondern eher als Zustand beschrieben, hat aber meiner Erfahrung nach oft ein Wörtchen mitzureden!
Aber vielleicht sollte man die Frage umdrehen: Mit welchen Argumenten lassen sich die unterschiedlichen Stakeholder Typen „entwaffnen/zähmen“.
Das würde beim nächsten Aufeinandertreffen wirklich hilfreich sein.
Mir hilft dabei das Wissen über bestimmte Menschentypen. Mit dem Wissen darüber wer ich selbst bin und mit wem ich gut kann und wem halt nicht, hilft mir anders auf mein Gegenüber eingehen zu können.
Besonders mag ich den Test von Tobias Beck mit den 4 Tieren Persönlichkeitstest - Welches Tier steckt in dir? dieser ist angelehnt an Hippokrates Temperamentenlehre.
Aktuell tatsächlich vorwiegend ZEbRAs und RHiNos. Ist beides nicht einfach. Meistens kann ich dank guter Kundenkontakte und dem Fakt, dass ich selbst einmal die Kundengruppe war, sehr gute und klare Argumente vorbringen, um weiterhin ein gutes Produkt zu schaffen, was den Kunden und seine Bedürfnisse als Gruppe im Fokus hat.
Ich bin in das Thema bisher noch nicht so tief eingestiegen, aber es gibt eine ganze Reihe an anerkannten und erprobten Tests, um herauszufinden, welche Charakterzüge ein Mensch (oder eben ein Stakeholder ) hat. Was einem sicher dabei helfen kann, sein eigenes Verhalten etwas auf das Wesen anzupassen.
Und natürlich auch die Person und seine Bedürfnisse besser zu verstehen.
Die meisten Menschen haben ja einen konkreten Grund, warum sie sich entsprechend verhalten.
Ein recht verbreiteter Test ist der „Big Five Personality Traits“.
Nur setzen viele dieser Tests voraus, dass Mann/Frau sie selbst ausfüllt. Und eben keine “Fremdbewertung” erfolgt.
Wie tief steckt ihr in dem Thema drin? Habt ihr da Erfahrungswerte, die ihr teilen möchtet?
Die allermeisten von uns sind keine Psychologen oder Psychotherapeuten, sondern wir sind Laien, die einfache Modelle brauchen um besser mit unseren Mitmenschen zurecht zu kommen.
Dabei können auch Modelle helfen, die “eigentlich” wissenschaftlich nicht haltbar sind oder auf eine unwissenschaftliche Weise verwendet werden.
Wichtig ist, im Kopf zu behalten, dass weder unsere Beobachtungen noch die Modelle perfekt sind und dass Menschen sich je nach Kontext auch anders verhalten können.
Unter diesen Prämissen halte ich es für sehr sinnvoll sich Gedanken zu machen wie mein Gegenüber “tickt”. Welches Kommunikationsmittel bevorzugt sie? Wieviel Details braucht sie um sich gut informiert zu fühlen? Braucht sie eher Zahlen oder eher die Bestätigung von Menschen denen sie vertraut?
Und wenn dabei ein Modell hilft, meine Gedanken zu strukturieren, und öfter erfolgreich zu kommunizieren, dann ist es ein gutes Modell.
ich hätte es nicht besser beschreiben können, danke
Es gibt so viele Modell oder Theorien, welche ich erstmal glaube, denn ich kann sie nicht beweisen. Diese helfen mir zu verstehen, wieso ticke ich wie ich ticke (meine Selbstreflektion) und wie funktioniert dies im Zusammenspiel mit meinem Gegenüber, wenn ich durchschaut habe, wie er oder sie tickt. Dies ist äußerst hilfreich, wenn ich meine eigene Wirksamkeit bei dem was ich sage oder tue erhöhen möchte.
Alles was mir hilft bezeichne ich als gutes Modell, das mag für anderes nicht zutreffen.
Diesen Test kannte ich noch nicht, ich werde mal Google befragen
Stichwort “Fremdbewertung”
Hier hat mir geholfen die Menschen in meinem Umfeld regelmäßig um Feedback zu konkreten Situation zu bitten. Beispiel “wie hast du mich bei xyz wahrgenommen?” oder "wie könnte ich xyz beim nächsten Mal anders machen?
Deren Feedback hilft mir nämlich zu verstehen, wie ich gewirkt habe und was ich möglicherweise in der Zukunft ändern kann, um bei der entsprechenden Person meine Themen besser platzieren zu können.