Die Frage der Woche: Die agilen Werte im Arbeitsalltag - #1 MUT

Ich möchte die 5 agilen Werte Commitment, Fokus, Offenheit, Respekt und Mut zum Thema der Frage der Woche machen. Und jedem dieser Werte eine eigene Frage widmen.

Angefangen mit MUT.

An welche Gelegenheit könnt ihr euch erinnern, in der wirklich Mut bewiesen wurde?

In dem Sinne:

  • Puh, dass war jetzt wirklich nicht leicht für mich. Musste aber sein, und war notwendig.
  • Wow, dass war jetzt echt mutig. Weiß nicht, ob ich mich das getraut hätte

Lasst hören.

Hallo Benjamin,
vorweg: ich finde es grandios, dass du eine Serie zu den agilen Grundwerten gestartet hast. Und es überrascht mich nicht wirklich, dass bis dato wenig dazu kommt.
Ich höre oft, wie diese Werte auswendig gelernt “rungergeleiert” werden, ohne sich Gedanken über deren Relevanz im Alltag wirklich im Klaren zu sein.

Mut… Ein sonst eher schweigsames Teammitglied erhebt seine Stimme und trägt maßgeblich damit zu einer Kurskorrektur bei. Der Scrum Master stellt sich einem Manager in den Weg (z.B. ich brauche dringend dieses Feature jetzt!) und verhindert seinen kontraproduktiven Einfluss auf den PO, das ganze Team und letztlich das Sprint Goal oder schlimmer - das Product Goal. Diese Liste könnte ich endlos fortsetzen. Mut ist eine der tragenden Säulen im Wertekonzept.
Meinungen dazu? Freue mich auf den Austausch :slight_smile:

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Hallo!
Ich finde es auch immer wieder erstaunlich, wie selten Scrum Master/Agile Coaches, die ich in meinen Trainings habe mal in ihren Teams oder Unternehmen über die 5 Scrum Werte gesprochen haben. Dabei ist das doch eine super Retro - würde ich ziemlich schnell machen. So wie über die 4 Wertepaare/12 Prinzipien aus dem Agilen Manifest - ihre Bedeutung heute und im konkreten Kontext des Teams und des Unternehmens.

Al Shalloway hat zu “Courage” neulich auf LI mal posts geschrieben, in denen er unterschieden hat zwischen “positivem” Mut im Sinn von persönlicher Weiterentwicklung, aus der eigenen Komfortzone rauskommen etc. und “negativem” Mut: wenn z. B. Offenheit im Unternehmen “gefährlich” ist aufgrund von Politik und einer Kultur, die Offenheit nicht fördert (fehlende psychologische Sicherheit). Seine klare Haltung war: “Zur Arbeit zu gehen und sie so gut es geht zu machen sollte keinen Mut erfordern!” … Dafür müsste das Unternehmen sorgen, sonst sind Produktivitäts- und Innovationsverluste die Folge.
Toll, wenn man in so einer Umgebung arbeiten kann. In den meisten Unternehmen ist es - zumindest teilweise - nicht so … da sind eben auch mehr oder weniger Menschen mit Haltungen und Handlungen unterwegs, die Mut erfordern. So wie in der restlichen Gesellschaft auch.

Als ein Beispiel für “Mut” nennen meine Teilnehmenden öfter z. B. auch, selbst kritisches Feedback an jemand anderen zu geben, oder auch, einen eigenen Fehler oder Nichtwissen offen anzusprechen.

Viele Grüße,
Thorsten Speil