Die Frage der Woche: Technische Entwicklung: What comes next?

Ich bin auf ein interessantes Schaubild gestoßen.

Besonders dieses Zitat hat mich auf diese Frage bebracht:
“If 2023 was year of big, impressive, generalized AI chatbots, 20234 will be a year of the narrow und specialized.”

Technische Entwicklung: What comes next?
→ Natürlich auch gerne über den AI Tellerrand hinaus:

  • Welche technische Entwicklung seht ihr kommen, die unmittelbaren Einfluss aus euren Arbeitsalltag haben wird?
  • Wie genau könnte sie euren Arbeitsalltag beeinflussen?

KI ist spätestens seit letztem Jahr in aller Munde und auch ich versuche die Mehrwerte, die ChatGPT & Co mir als Scrum Master bieten, in meinen Alltag zu integrieren.
Daher glaube ich, dass dies noch mehr zunehmen wird. Ich kann mir meine Arbeit mit KI-Tools vereinfachen und ggf. sogar beschleunigen und hätte dadurch z.B. mehr Zeit für Einzelgespräche mit meinen Teammitgliedern.

Im letzten Jahr habe ich sogar erste Bestrebungen gesehen, den Scrum Master als Mensch durch KI zu ersetzen, siehe AI Scrum Master. Im ersten Moment war ich geschockt, doch nach reiflicher Überlegung kam ich zu dem Entschluss, dass eine KI nicht die menschliche Empathie ersetzen kann, welche für mich und meine Arbeit wichtig ist. Oder auch die Fähigkeit zwischen den Zeilen zu lesen oder Sarkasmus sowie Zynismus zu erkennen und zu interpretieren, das kann KI (noch) nicht und ich hoffe, das bleibt auch so.

Klar, KI ist der nächste Evolutionsschritt in der digitalen (Wissens-)arbeit.
Und wird in diesem Bereich jede Arbeit beeinflussen. Im Grunde passiert das global gerade bereits. Auf Firmen- und Branchenebene.

Deutschland ist da aber noch sehr vorsichtig, was Einsatz und Experimentfreudigkeit, die über Chatbots hinausgeht, betrifft.

Wobei Chatbots quasi nur die unterste Stufe der Möglichkeiten darstellt, die KI bzw. generative KI ermöglicht.

Unser CTO Johann hat diesen sehr guten Blogpost geschrieben. Der die unterschiedlichen Arten von KI Lösungen gegenüberstellt und Vor- und Nachteile aufzeigt. AI-Lösungen im Überblick – Mayflower Blog

Seinen Talk zu dem Thema gibts auch bei YouTube:

Und Manuel beim Thema Sarkasmus sowie Zynismus muss ich dir leider widersprechen :innocent:. Mit einer entsprechenden Impersonation, klappt das schon erschreckend gut: AI-Glossar – Mayflower Blog

Danke für den Hinweis, das wusste ich nicht. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass Jobs wie die des Scrum Masters oder Agile Coaches nicht in Gänze von KI übernommen werden können (und auch sollten), sondern diese nur im täglichen Doing unterstützen.

Dito. Das zwischenmenschliche wird eine KI (hoffentlich) nie ersetzen können.
Zudem wird dieser Part zunehmend wichtiger werden!

Und doch werden die Einsatzmöglichkeiten, eben auch was kreative Dinge angeht, mit den passenden LLMs und Einstellungen immer größer.

Der Trend bei Firmen, die vermehrt auf KI setzen, dreht die Arbeitsweise sogar um.
Nicht der Mensch nutzt die KI als Werkzeug, sondern die KI den Menschen, wenn sich etwas nicht weiß, oder Hilfe braucht. „Human as a Service“. Verrückt, aber inzwischen Praxis und „normal“.

Das stimmt (leider) nicht. Natürlich gibt es bereits KI, die die Stimmung von Menschen und sogar Teams erkennen, und diese machen das teilweise wesentlich besser, also so mancher Scrum Master.

Wenn die KI dann selbst noch „menschlicher“ agieren wird, wird sie ein besserer Scrum Master als jeder Mensch. Niemals schlecht drauf, niemals müde, niemals mit menschlichen Problemen behaftet, niemals hungrig, … Hat keine Vorurteile (außer die hineinprogrammierten ^^) …

Wenn wir in die Vergangenheit schauen

  • die schriftliche Kommunikation nimmt zu, die gesprochene Kommunikation nimmt ab
  • die Zoom-Meetings nehmen zu, die Präsenz-Meetings nehmen ab

Wo wird es noch einen Unterschied machen, ob ein super menschlich aussehender Avatar mit Dir zoomt, der in Real Time Deine Stimmung erkennen kann, und aus einem Werkzeugkoffer - den kein Mensch in sich trägt hat - die richtige Methode auswählt.

Wir Menschen machen letzten Endes nichts anderes, jede Reaktion kann man in einen “Methodenkoffer” packen (und ist es auch schon fast so, wenn man in manchen Büchern liest, wie man Empathie zeigen soll / kann).

Wo wird es einen Unterschied machen, ob ein perfekter Chatbot Dir Feedback zum letzten Daily, letzten Review, letzten Sprint, … schreibt, oder ein Mensch? Ein Chatbot, der perfekt die Ergebnis tracken und aufbereiten kann :wink:

Eine AI, die man sich aussuchen kann.
Eine AI, die alles über das Team weiß, doch jedes Teammitglied kann sich aussuchen,

  • wie der „Scrum Master“ (= die AI) aussehen oder sprechen soll,
  • welchen Leadership Style ich am Liebsten habe
  • kann 4-Augen-Gespräch zu meinem Lieblingszeitpunkt durchführen und
  • ist somit jederzeit verfügbar
  • kann parallel mehrere Gespräche führen

Daher … jeder Scrum Master, der bei den „Standardaktivitäten“ stehen bleibt wird früher ersetzt, die anderen später :wink:

Du sagst es, die verbale Kommunikation nimmt ab, die schriftliche nimmt zu, was aus meiner Sicht ziemlich schade ist. Wir selbst haben es in der Hand die KI für unsere Zwecke zu nutzen und nicht nur weil es sie gibt. KI und Technik allgemein soll uns dienen und nicht umgekehrt.

Ich hoffe, ich werde diese Zeit nie erleben, denn ganz ehrlich, ich arbeite lieber mit echten Menschen inklusive ihren Macken zusammen als das ich mich von einer KI beraten oder coachen zu lasse…

Außer natürlich - der Scrum Master benutzt AI. Der Taschenrechner hat schließlich auch nicht die Mathematiker ersetzt, wikipedia den Wissenschaftler oder Grammarly den Autor.

Beispiel? Ich als Scrum Master benutze chatgpt für die Erstellung von Trainings. Wenn ich einen neuen Kurs machen soll, schaue ich, was chatgpt dazu schreibt. Mit einem gescheiten Prompt macht gpt einen passablen Kursentwurf. Natürlich könnte auch jemand anderes diesen Entwurf generieren lassen, das passiert aber nicht. Zum einen, weil die Leute das nicht als ihre Aufgabe sehen, zum anderen, weil Fachfremde die Prompts noch nicht hinbekommen oder bewerten könnten (letzteres sehe ich allerdings in den nächsten Monaten durchaus).

Dann geht das aber erst los - der chatgpt Entwurf stellt für mich schlicht das Minimum. Mein finaler Entwurf wird deutlich besser sein, setzt also auf dem chatgpt Entwurf auf und bezieht den Kurskontext genau mit ein. Ich bediene mich somit quasi aus “dem wikipedia Artikel” aber dieser ersetzt nicht den finalen wissenschaftlichen Artikel. Der nächste Schritt ist nochmal wichtig - es geht hier je nicht um den Kursentwurf, sondern um den Kurs selbst. Diesen hält mir chatgpt noch nicht. Es macht sehr viel Sinn, wenn der Entwurf von dem Trainer selbst erstellt wird.

Anders: Ich habe anfangs viel Zeit darauf verwendet, auf Whiteboards hübsche Burndown Charts zu malen. Tools wie Jira oder Azure DevOps beherrschen dies inzwischen auf Knopfdruck, was diesen Teil meines Scrum Master Jobs überflüssig macht. Dies bedroht mich allerdings nicht in meinem Job - zum einen bin dann meistens ich es, der den Knopf drückt - zum anderen war es in den letzten paar Jahren immer weniger nötig den Knopf überhaupt zu drücken - diesen Entscheidungsprozess nimmt dir die AI nicht ab.